Begeben Sie sich auf eigene Faust auf Spurensuche in der Nürnberger Altstadt. Erfahren Sie von Menschen, die Widerstand gegen das Nazi-Regime geleistet haben. Mit der U-Bahn gelangen Sie bequem an einen geeigneten Startpunkt (U-Bahn-Stationen Hauptbahnhof oder Lorenzkirche). Von hier aus sind die von uns für den Rundgang ausgewählten Schauplätze des Widerstands fußläufig zu erreichen.


Touren-Vorschlag für Ihren Rundgang (1 – 1,5 Stunden):

Künstlerhaus: Dr. Joseph Drexel

Starten Sie direkt am Hauptbahnhof. Am Eingang zur Altstadt, gegenüber des mächtigen Königstorturms blickt das langgestreckte Gebäude mit dem Beton-Glaskubus auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Von einer Stiftung Nürnberger Bürger*innen als Künstlerhaus gebaut, diente es nach dem Krieg als Kasino der US-Army, als Behelfs-Standort der Universität und schließlich bis Ende der 90er Jahre als selbstverwaltetes Kommunikationszentrum (das KOMM). Heute sind hier neben verschiedenen Vereinen und dem Restaurant Auguste hauptsächlich die Kulturinformation und mehrere Kultureinrichtungen der Stadt Nürnberg untergebracht.

Zeughaus: Oskar Pflaumer

Folgen Sie der Königsstraße bis zur Mauthalle und halten Sie sich links. Am Hallplatz stoßen Sie auf einen weiteren Schauplatz, das ehemalige Zeughaus. Das repräsentative Gebäude ist das winzige Überbleibsel eines ursprünglich großangelegten Gebäudekomplexes, der im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde. Die Anlage diente der Aufbewahrung des umfangreichen Waffenarsenals der Stadt und später auch als Hopfenlager. Damals wie heute ist hier die Polizei untergebracht.

Hauptmarkt: Ernst Schneppenhorst

Der Fußgängerzone folgend gelangen Sie zum Hauptmarkt. Der zu NS-Zeiten benannte Adolf-Hitler-Platz war der zentrale Punkt der Reichsparteitage. Von Bomben schwer getroffen stand der Schöne Brunnen auf dem Hauptmarkt viele Jahre inmitten von Ruinen und öden Freiflächen. Der Wideraufbau orientierte sich zwar stark an den alten Grundrissen, doch die geschlossene Bebauung um den Platz mit der Frauenkirche im Zentrum konnte nicht wieder hergestellt werden. Daher gibt es nur wenige historische Gebäude am Platz.

Sebalder Hofgärtchen: Karl Grönsfelder

Die Stufen an der Nordseite des Platzes führen Sie vorbei am Standesamt und dem Restaurant Bratwurst Röslein. Am Fünferplatz biegen Sie in die Bindergasse ein. Über das Heugäßchen rechter Hand gelangen Sie zum Sebalder Hofgärtchen. Die Ludwigstraße mit dem Café Merk existiert nicht mehr. Sie wurde mit einem Wohnhausareal komplett überbaut. Im seinem Innenhof befindet sich heute das Sebalder Hofgärtchen, ein Urban-Gardening-Projekt des BUND Naturschutz.

Hans Sachs-Platz: Ernst Rummel

Das Heugäßchen führt leicht bergab zum Hans-Sachs-Platz mit dem Denkmal seines Namensgebers, dem Nürnberger Dichter Hans Sachs. Auf der Südseite wird der Platz vom Heilig-Geist-Spital dominiert. Gleich gegenüber, in direkter Nachbarschaft zum heutigen Café Katz befand sich die Haupt-Synagoge. Bereits einige Wochen vor der Reichspogromnacht im November 1938 beschloss das nationalsozialistische Regime den Abbruch der Synagoge. An ihrer Stelle stehen heute Wohn- und Geschäftshäuser. Ein Denkmal neben der Heubrücke über die Pegnitz erinnert an die ehemalige Synagoge und ihren Abriss.

Gleißbühlstraße 13: Marie Haag

Über die Insel Schütt geht es – vorbei am Cinecitta Muliplexkino, der Stadtbibliothek und dem Parkhaus Katharinenhof – zur Lorenzer Straße. An der Kunsthalle überqueren Sie den Königstorgraben. Den nächsten Schauplatz in der Gleißbühlstaße erreichen Sie an der folgenden Kreuzung rechter Hand. Die ehemaligen Altbau-Wohnhäuser sind im Lauf der Zeit modernen Geschäftshäusern gewichen. An den Eindruck aus vergangenen Tagen erinnert in der modernen vielbefahrenen Straße heute fast nichts mehr.

Der Straße folgend erreichen Sie in wenigen Schritten den Ausgangspunkt des Rundgangs, den Hauptbahnhof.


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